|
Zecken Borreliose-Gefahr |
|
|
Zecken übertragen die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose, eine Impfung schützt Hunde vor |
|
dieser Infektion. |
|
Jeder Hundehalter kennt die Gefahr, die Zecken anfangs noch winzig und unscheinbar verankern sich fest in die Haut ihrer ahnungslosen Opfer, die sich dann in einen lästigen |
|
Blutsauger verwandeln. |
|
In den gemäßigten Breiten ist es in erster Linie der Ixodes Ricinus landläufig als der |
|
Gemeine Holzbock bezeichnet der nahezu allen Säugetieren und auch dem Menschen |
|
auflauert. Weniger bekannt ist dagegen, daß diese Parasiten, tickenden Zeitbomben gleich, |
|
gefährliche Krankheitserreger in sich tragen. |
|
Neben der Frühsommer-Meningoenzephalitis, die beim Menschen bis zur tödlich endenden |
|
Hirnhautentzündung führen kann, registrierte man in den letzten Jahren zunehmend eine |
|
weitere Infektion, die Lyme-Borreliose. Von der Borreliose sind vermehrt auch Hunde betroffen. |
|
Bei der Borreliose handelt es sich um eine Infektion, die durch korkenzieherförmige Bakterien |
|
hervorgerufen wird. Sie wurden nach ihrem Entdecker Dr. Burgdorfer - Borrelia Burgdorfer - |
|
benannt, der sie 1982 in einer Zecke entdeckt hatte. Nach dem amerikanischen Ort Old Lyme |
|
/ Connecticut (USA), wo Mitte der siebziger Jahre gehäuft Fälle von Muskel- und |
|
Gelenksentzündungen bei Menschen auftraten, heißt die Krankheit auch Lyme-Krankheit, |
|
ohne dass man damals wusste, dass die Borrelien Ursache der Erkrankungsfälle waren. |
|
|
|
Der Ansteckungsweg , nach dem Schlupf aus dem Ei entwickelt sich die Zecke über Larven |
|
und Nymphen zum erwachsenen Parasiten. Jedes Stadium benötigt zur Weiterentwicklung |
|
eine Blutmahlzeit. Zeckenlarven und Nymphen holen sich diese bevorzugt bei Mäusen und |
|
Igeln, welche als Reservoir für die Borrelien-Bakterien dienen und selbst nicht erkranken. Auf |
|
diese Weise nimmt die Zecke schon früh die Erreger in sich auf. |
|
Hat sich die infizierte Zecke nun beim Hund angesaugt, wandern die Borrelien-Erreger in die |
|
Speicheldrüse des Parasiten ein. Beim Saugen injiziert die Zecke ihren Speichel in die Haut |
|
des Wirtes und infiziert ihn damit. Je länger die Zecke saugt, um so größer ist das |
|
Infektionsrisiko. |
|
|
|
Wie groß ist die Borreliosegefahr für Hunde? In Deutschland ist das Risiko einer. |
|
Borrelioseinfektion besonders groß, da inzwischen jede 3. bis 4. Zecke mit den gefährlichen |
|
Borrelien infiziert ist. Hunde weisen, je nach Region, Infektionsraten zwischen 17-61% auf |
|
|
|
Schleichender Krankheitsverlauf. Die Krankheit beginnt oft erst Tage oder Wochen nach |
|
dem Zeckenstich. Die anfänglichen Symptome, wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber, |
|
unterscheiden sich kaum von denen anderer Infektionskrankheiten. Um die Einstichstelle |
|
herum kann es dann zu einer typischen, ringförmig sich ausbreitenden Hautrötung kommen, |
|
die beim Menschen als Wanderröte bezeichnet wird. Dies ist für die Infektion beim Menschen |
|
ein eindeutiges und frühzeitiges Symptom, das beim Hund oft fehlt oder leider wegen Fell und |
|
dunkler Hautpigmentierung übersehen wird. |
|
Später - oft erst nach Monaten - einsetzende schmerzhafte Gelenksentzündungen lassen |
|
schon eher den Verdacht auf Borreliose aufkommen. Meist sind verschiedene Gelenke |
|
wechselnd betroffen, vorwiegend die Gelenke an den Vorder- und Hinterläufen. Der Hund |
|
beginnt zu lahmen, vor allem nach dem Aufstehen. |
|
Borrelien können sich aufgrund ihrer korkenzieherartigen Gestalt aktiv durch Zellen und |
|
Gewebe hindurchbohren. Dies kann zu einer weiterführenden Infektion anderer Organe wie z.B. |
|
der Nieren führen. Ist die Krankheit erst einmal so weit fortgeschritten, wird die Behandlung |
|
sehr aufwendig und sie ist nicht immer erfolgreich. |
|
|
|
Hunde können Borreliose nicht übertragen, Zecken treten überall auf, und bei der Suche |
|
nach "Opfern" sind sie nicht wählerisch. Das bedeutet, dass auch der Mensch von der Lyme- |
|
Erkrankung bedroht ist. In Deutschland kommt es beim Menschen nach Schätzungen bis zu |
|
80.000 Erkrankungen pro Jahr. Einen Impfschutz gibt es für den Menschen hierzulande derzeit |
|
noch nicht. Da jedoch nur die stechende Zecke selber den Menschen gefährdet, kommt der |
|
infizierte Hund als Krankheitsüberträger nicht in Frage. Deshalb hat auch die Impfung des |
|
Hundes keinen Einfluß auf das Infektionsrisiko beim Menschen |
|
|
|
Schutz durch vorbeugende Impfung, einen wirksamen Schutz gegen die gefährliche |
|
Zecken-.Borreliose beim Hund bietet ein Impfverfahren, das erst seit kurzem zur Verfügung |
|
steht. Geimpft werden können sowohl erwachsene Hunde einschließlich trächtiger Hündinnen |
|
als auch Welpen ab der 12. Lebenswoche. Um einen ausreichenden Impfschutz zu erreichen, |
|
muß bei der Erstimpfung zweimal im Abstand von drei bis fünf Wochen geimpft werden. Nach |
|
einem Jahr ist dann zur Grundimmunisierung eine Wiederholungsimpfung fällig. Der optimale |
|
Impfzeitpunkt liegt einige Wochen vor dem "Erwachen" der Zecken, also von Januar bis März |
|
|
|
Natürlich infizierte Hunde besitzen keinen Schutz vor einer neuen Infektion. Eine |
|
Behandlung mit Antibiotika ist nicht immer erfolgreich.Untersuchungen haben gezeigt, dass |
|
natürlich infizierte Hunde im Unterschied zu geimpften Hunden keine schützenden Antikörper |
|
aufweisen. Dies bedeutet, dass sie sich jederzeit neu infizieren können. Eine Antibiotika- |
|
Therapie erkrankter Hunde ist zwar möglich aber langwierig und nicht immer erfolgreich. Selbst |
|
nach Jahren kann es zu einem neuen Krankheitsschub kommen. |
|
|
|
Schutz gegen die Borreliose bietet bislang nur die Impfung. Bezüglich Symptomatik und |
|
Verlauf der Borreliose-Erkrankung gibt es wichtige Unterschiede zwischen Mensch und Hund, |
|
die bei der Entwicklung eines Impfstoffes berücksichtigt werden müssen. Der in Deutschland |
|
vorhandene Impfstoff enthält den europäischen Stamm von B. burgdorferi sensu stricto und ist |
|
speziell für den Hund entwickelt worden, da dieser Stamm bisher der einzige ist, für den beim |
|
Hund eine Pathogenität (=krankmachende Wirkung) nachgewiesen werden konnte. Dieser |
|
Stamm wird für die Hauptsymptomatik beim Hund (Muskel-, Gelenksentzündungen) |
|
verantwortlich gemacht. Ob auch andere bei uns vorkommende Borrelienarten (z. B. B. afzelii |
|
u nd B. garinii) beim Hund zu Erkrankungen führen können, muss noch untersucht werden. |
|
|
|
|